Patienten-Information |
Für die ambulante Narkose bei Kindern
Liebe Eltern,
der bei Ihrem Kind geplante operative Eingriff soll in Narkose durchgeführt werden. Damit dieser bei Ihrem Kind stressfrei und sicher durchgeführt werden kann, lesen Sie sich die folgenden Ausführungen bitte sorgfältig durch. Ihr Kind wird sich während des Eingriffes in einem schlafähnlichen Zustand befinden, in dem es keine Schmerzen verspürt und den Eingriff nicht bewusst erlebt. Es wird während der gesamten Operationsdauer von einem/r Facharzt/ärztin für Anästhesiologie und einer/m Fachkrankenschwester/pfleger für Anästhesiologie betreut, die für die Durchführung von Kinder- und Säuglingsnarkosen ausgebildet sind. Moderne Narkose- und Überwachungsgeräte sorgen für einen optimalen Sicherheitsstandard. Vor der Narkose füllen Sie einen Fragebogen aus, der Auskunft über die bisherige Krankengeschichte Ihres Kindes gibt. Wenn darüber hinaus Fragen auftreten, können Sie uns unter der umseitig genannten Telefonnummer zu den üblichen Praxisöffnungszeiten erreichen. |
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Was müssen Sie vor der Narkose beachten? |
Ihr Kind muß zum Zeitpunkt des OP-Termines nüchtern sein: Säuglinge unter einem Jahr dürfen: – bis 4 Stunden vor OP-Beginn Milch trinken oder gestillt werden; – bis 2 Stunden vor OP-Beginn stilles Wasser oder ungesüßten Tee trinken; – ab 2 Stunden vor OP-Beginn dürfen sie nichts mehr zu sich nehmen. • Kinder ab einem Jahr dürfen: – 6 Stunden vor OP-Beginn nichts mehr essen (auch kein Bonbon, Kaugummi, o.ä.). – bis 3 Stunden vor OP-Beginn stilles Wasser oder ungesüßten Tee trinken; – in den letzten 3 Stunden vor OP-Beginn dann nichts mehr trinken. Bitte teilen Sie dem Anästhesieteam unbedingt mit, wenn Ihr Kind trotz des Verbotes etwas gegessen oder getrunken hat! |
Ihr Kind muß zum Zeitpunkt des OP-Termines infektfrei sein: |
- Bitte suchen Sie in der Woche vor dem besprochenen OP-Termin Ihren Kinderarzt/Ihre Kinderärztin auf, damit eine aktuelle Gesundheitsüberprüfung und ggf. eine Blutuntersuchung durchgeführt werden kann.
- Sollte Ihr Kind kurzfristig vor dem OP-Termin erkranken, so rufen Sie unbedingt in der Praxis Ihres HNO Arztes, der die Operation geplant hat, an.
- Ihr Kind soll ab 2 Wochen vor der Operation nicht mehr geimpft werden.
- Am Vorabend der Operation sollte Ihr Kind gebadet werden.
- Bitte vermeiden Sie ein Eincremen der Haut.
- Das Kind sollte möglichst keinen Schmuck, insbes. im Gesicht- u. Halsbereich tragen.
- Bitte bringen Sie ein Brillenetui mit, falls das Kind eine Brille benötigt.
- Damit Ihr Kind bei Bedarf nach der Operation essen und trinken kann, bringen Sie ihm bitte eine Flasche Tee oder Wasser (bei Säuglingen die normale Flaschennahrung), sowie etwas Leichtes zu essen mit.
- Packen Sie für Ihr Kind bequeme Kleidung (z.B. Jogginganzug), ein Kuscheltier, ein Buch, einen Walkman oder ein Lieblingsspielzeug ein.
- Medikamente geben Sie dem Kind am Tag der Operation nur nach Rücksprache mit dem Anästhesisten.
- Bitte bringen Sie am OP-Tag die Krankenversicherungskarte Ihres Kindes sowie den ausgefüllten Narkose-Fragebogen mit (sofern er dem Anästhesieteam noch nicht vorliegt).
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Wie wird die Narkose bei Ihrem Kind durchgeführt? |
Bei fast allen Kindern bis zum vollendeten 10. Lebensjahr wird die Narkose über eine Maske eingeleitet. Das Kind wird angehalten, das zugeführte Narkosemittel durch den Mund einzuatmen, bis es einschläft. Erst danach werden eine venöse Verweilkanüle und ein Schmerzzäpfchen verabreicht und ggf. zusätzlich eine örtliche Betäubung des Operationsgebietes durchgeführt. Sollte Ihr Kind eine Narkoseeinleitung über eine Injektion (Spritze) tolerieren (in der Regel ab dem 10.Lebensjahr) oder sollte dies in seltenen Fällen medizinisch notwendig sein, so wird dies im Vorgespräch mit dem Anästhesisten gesondert besprochen.
Nachdem das Kind eingeschlafen ist, wird die Narkose durch Einleitung von Sauerstoff und Narkosegasen über eine Kehlkopfmaske oder über einen Tubus (Beatmungsschlauch) aufrecht erhalten. Zusätzlich werden Medikamente in die Vene infundiert. Eine Kombination von Vollnarkose und örtlicher Betäubung kann den Bedarf an Narkosemedikamenten verringern, die Aufwachphase verkürzen und dem Kind zu einer weitgehend schmerzfreien Zeit nach der Operation verhelfen. Vor, während und nach der Narkose wird die Herztätigkeit und der Sauerstoffgehalt im Blut Ihres Kindes über einen Fühler am Finger überwacht. Bitte verlassen Sie während der Operation nicht ohne Rücksprache den Wartebereich, damit Sie sofort nach Beendigung des Eingriffes zu Ihrem Kind geholt werden können, oder damit eventuelle Fragen, die sich während des Eingriffes ergeben sollten, mit dem Operateur geklärt werden können. |
Mögliche Narkoserisiken |
Kein medizinischer Eingriff ist völlig frei von Risiken. Durch die ununterbrochene Überwachung der Körperfunktionen kann der Arzt jedoch etwaige Störungen sofort erkennen und behandeln. Trotz größter Sorgfalt können Komplikationen auftreten. Nach einer Narkose kann es unter Umständen bei Ihrem Kind zu kurzzeitigen Unruhezuständen oder Befindlichkeitsstörungen, wie Übelkeit, Halsschmerzen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Venenreizungen, vorübergehende Missempfindungen durch druckgeschädigte Nerven, Blutergüssen oder Entzündungen im Bereich von Einstichstellen (z. B. Spritzenabszessen oder Gewebeschädigungen) kommen. Ernsthafte Narkosezwischenfälle sind extrem selten. Dazu gehören der Übertritt von Magensaft in die Lunge, die Verletzung von Zähnen, Mund, Kehlkopf und Stimmbändern, allergische Reaktionen, (z. B. Juckreiz oder Hautausschlag), stärkere Blutungen infolge einer Verletzung von Gefäßen, Blutvergiftung (Sepsis), Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) und deren Verschleppung (Embolie), Herz/Kreislaufprobleme bis zum Schock und Atemprobleme bis zum Stillstand, sowie die maligne Hyperthermie, eine Entgleisung des Muskelstoffwechsels in Narkose. Wachzustände oder Schmerzempfindungen während einer Narkose sind gleichfalls extrem selten. |
Was müssen Sie nach der Narkose beachten: |
- Nach der Narkose kommt Ihr Kind schlafend in den Aufwachraum. Dort wird es in der Regel 2–3 Stunden medizinisch betreut und überwacht.
- Bis zu zwei Begleitpersonen können sich sofort nach der Operation zu dem Kind setzen.
- Nach der Narkose sollte Ihr Kind nicht geweckt werden, sondern in Ruhe ausschlafen können.
- Wenn es aufgewacht ist, kann es nach Rücksprache mit uns zunächst etwas trinken und, falls es dies gut verträgt, auch etwas essen. Danach wird die venöse Verweilkanüle schmerzlos entfernt.
- Diverse Spiele und Bücher verkürzen die Zeit bis zur Entlassung.
- In der Regel erwachen die Kinder schmerzarm, so dass eine Gabe von Schmerzmitteln nicht erforderlich ist. Sollten dennoch Beschwerden auftreten, werden zusätzliche Schmerzmittel verabreicht.
- Im Aufwachraum wird Ihr Kind vom Operateur noch einmal untersucht und das weitere Vorgehen für die nächsten Tage besprochen.
- Für die Heimfahrt am OP-Tag sorgen Sie bitte dafür, dass eine zweite Begleitperson mitfährt, die das Kind während der Fahrt betreut.
- Nach Beendigung der Operation ist Ihr Kind unter Umständen noch nicht sicher gehfähig. Es darf erst nach 24 Stunden wieder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Bitte stellen Sie eine kontinuierliche häusliche Betreuung bis zum nächsten Morgen sicher.
- Auch postoperativ muss eine Betreuung des operierten Kindes, des operierten Erwachsenen gegeben sein.
- Ihr Kind sollte am Tag nach der Operation ausreichend trinken und nur leichte Speisen zu sich nehmen.
- Säuglinge sollten wieder ihre gewohnten Mahlzeiten bekommen.
- Messen Sie nachmittags und abends je einmal Fieber.
- Bei Bedarf verabreichen Sie das vom Operateur empfohlene Schmerzmittel.
- Bei Auffälligkeiten (blutiger Verband, anhaltendes Erbrechen, Fieber >38,5 benachrichtigen Sie bitte den Operateur.
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Unser Operationszentrum |
Praxis Dr. med. H. Schäfers Hauptstr.91 44651 Herne Tel. 02325 3911
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